Liebe GameStar-Leser und die, die es jetzt geworden sind: Ich muss ein Geständnis ablegen.
Ich nutze als Browser aktiv Microsoft Edge - privat und beruflich.
Bevor ihr mich nun auf den virtuellen Scheiterhaufen werft und als Ketzer verbrennt, lest mein Plädoyer: Nachdem ich den Edge-Browser aus reiner Neugierde getestet habe, habe ich mich in ein Feature verliebt, das mir zumindest bei der sonst gängigen Konkurrenz fehlt.
Der Grund findet sich am Bildschirmrand
Bei dieser Funktion handelt es sich um die Randleiste, die Microsoft dem Edge-Browser im August 2022 mit Version 104.0.1293.63 spendiert hat.
Diese Sidebar erlaubt es euch und mir, diverse Module anzubringen, etwa verschiedene Web-Apps; zur Not auch ganze Seiten.
Microsoft selbst teilt diese Apps in verschiedene Kategorien ein. Eine Auswahl:
- Produktivität
- Video
- Soziales
- News
Die jeweiligen Anwendungen und Webseiten kann ich mir aus diesen Kategorien heraussuchen und an die Randleiste anheften.
Wähle ich jetzt eine dieser Apps an, wird diese als geteilte Ansicht in derselben Registerkarte geöffnet.
Die Idee dahinter ist schnell erklärt: Nutzer können so etwa während der Arbeit notwendige Tools »nebenbei« offen haben, um den Fokus auf die eigentliche Webseite behalten zu können.
Bei mir sind etwa diverse Tools für meine Arbeit als Freelancer auf der Randleiste platziert, etwa Outlook, DeepL oder Skype. Wie das in der Praxis aussieht, zeige ich euch weiter unten im Text.
Ich gestehe aber auch: YouTube Music ist als mein bevorzugter Musikstreaming-Dienst ebenfalls quasi immer im Hintergrund am Laufen.
Warum mache ich das per Randleiste und nicht per weiterem Fenster? Mir liegt der »Arbeitsflow«, den ich so erhalte, schlicht besser.
Beispielsweise kann ich so im selben Fenster für fremdsprachige Quellen direkt die DeepL-Übersetzung anschalten, um gewissermaßen in einem Rutsch alle notwendigen Informationen für den nächsten Artikel zu sammeln.
Zudem findet sich hier ab Werk ein ganzer Werkzeugkasten an nützlichen Tools, die ich ohne Umwege erreiche. Bei mir ist etwa ein Taschenrechner und die Umrechnung von Einheiten weit oben platziert.
Eine nicht ganz perfekte Randleiste
Ein paar Schwachstellen hat die Randleiste bei aller Freude über die gestiegene Produktivität (oder, wenn ein Twitch-Stream läuft, das genaue Gegenteil davon) allerdings.
Natürlich schlagen sich geöffnete Apps in dieser Leiste auch etwas in der Performance nieder. Je nach Anwendung konnte ich hier eine zusätzliche RAM-Belastung von etwa 100 bis 200 MByte erfassen.
Zumindest in meinem Fall ist das halb so wild, immerhin habe ich ausreichend Arbeitsspeicher, um auch so krumme Experimente wie eine RAM-Installation von Cyberpunk 2077 durchzuführen:
Zudem sind nicht alle Tools, die ich mir als Web-App hierfür wünschen würde, auch als solche verfügbar. In einem Fall macht mich das ganz besonders stutzig: Wo ist die Teams-App?
Ich komme auf keinen nachvollziehbaren Grund, wieso Microsoft die jeweils hauseigenen Programme Onedrive, Outlook und sogar Skype mit einer solchen Version unterstützt, aber ausgerechnet das Kommunikations-Tool unterschlägt.
Und der letzte Punkt, der mir sauer austößt: Warum kann ich die Anordnung der Symbole nicht einfach per Drag-and-Drop verschieben? So bin ich gezwungen, mich an die festgelegte Sortierung zu gewöhnen. Eine gute Nutzererfahrung sieht anders aus.
Wenn euch die Edge-Randleiste gar nicht gefällt, könnt ihr sie recht einfach für immer ausblenden: Über edge://settings/sidebar findet sich gleich als zweiter Punkt ein Schalter namens »Seitenleiste immer anzeigen«, mit dem ihr diese abschalten könnt. Bei mir bleibt sie aber erst einmal eine ganze Weile an.
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